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Liebe Mitbürger,
am Donnerstag, dem 18. März findet von 10 bis 14 Uhr im bayerischen Landtag eine Anhörung zum Thema Stromspeicher statt, wobei ich die Möglichkeit der Teilnahme habe. Es erfolgt eine Liveübertragung über diesen Link.
Eine Aufzeichnung erfolgt nicht. Die Tagesordnung und evtl. weitere Unterlagen sind hier einsehbar. Meine Stellungnahme befindet sich im Anhang.
Mit freundlichem Gruß
Frank Hennig
Bayerischer Landtag
Ausschuss für Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie, Medien und Digitalisierung
Stellungnahme zur Anhörung am 18. März 2021 „Stromspeicher der Zukunft“
– Drucksache 18/10504 –
Ausgangssituation:
Die Speicherfrage kann nicht isoliert von anderen Fragen der Energiewende behandelt werden. Voraussetzung für die Nutzung von Elektrizität in einem Stromnetz ist ein stabiles Gleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch, das durch eine Frequenz von 50 Hertz gekennzeichnet ist.
Im ausgeregelten Verhältnis von Produktion und Konsumtion fallen lediglich Netzverluste an. Das Zwischenspeichern von Strom erfordert Aufwendungen und laufende Kosten. Speicher sind nicht wertschöpfend und wirkungsgradbelastet. Deshalb ist die sofortige Verwendung von Strom seiner Speicherung vorzuziehen. Volkswirtschaftlich gesehen ist damit der Netzausbau dem Speicherbau vorzuziehen.
Die deutsche Energiewende erfolgt aus CO2-zentrierter Sicht und vernachlässigt mit der Versorgungssicherheit und der Preiswürdigkeit zwei wesentliche Punkte des energiepolitischen Zieldreiecks.
Dem liegt kein Masterplan zugrunde, der den zeitgerechten Ersatz der entfallenden konventionellen Kraftwerkskapazitäten sichern würde. Deshalb sind ab 2023 Ungleichgewichte in Form einer Unterdeckung des Strombedarfs vor allem im Gebiet südlich der Mainlinie, der so genannten Südzone, absehbar.
Eine Studie der Uni Stuttgart und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersuchte 2018 die Leistungsbilanzen und konstatierte für die Zeit bis 2025 „noch“ ausreichende Erzeugungskapazitäten, wobei die Sicherheitsbereitschaft deutscher Braunkohlekraftwerke und Importe mit eingerechnet wurden. Die zu erwartenden Importmengen, die vor allem aus Kern-, Kohle- und Wasserkraft stammen werden, sind allerdings nicht vertraglich gesichert.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) geht von einer Stromerzeugungslücke bereits 2022 aus. Für 2023 prognostiziert man einen Spitzen-Importbedarf von 30 Gigawatt (GW).

Robert Jungnischke gilt als Experte für die Energieversorgung. Mit seinem Sachverständigen Büro berät er kleine und mittelständische Unternehmen, wie sie mit der zunehmenden Versorgungsunsicherheit umgehen und wie sie sich auf kontrollierte Stromabschaltungen und unkontrollierter Blackouts vorbereiten können.