Stromausfall, Pandemie, Cyber-Angriffe

Die Ausserrhoder Wasserversorgungen wollen sich gegen
das Risiko einer Strommangellage (Blackout) wappnen.
Gestern Donnerstag sind die erarbeiteten Konzepte an
der Gemeindepräsidienkonferenz präsentiert worden.
Dies teilt der Kanton in einer Medienmitteilung mit. In
der neuen «Gefährdungs- und Risikoanalyse AR2020»
steht die Gefahr eines Stromausfalls weit oben. Dies
ebenso wie die Pandemie, die kurz nach Abschluss der
Analyse bereits eingetroffen ist.
Eine Risiko- und Gefährdungsanalyse ist grundlegend für
den Schutz der Bevölkerung vor Gefahren. Nach ihr
richten sich die Schutzmassnahmen des Kantons und der
Gemeinden, sie sind eine wichtige Grundlage zur
Prävention und dienen auch für Übungen der
Einsatzkräfte. Im Kanton Appenzell Ausserrhoden sind 17
massgebliche Szenarien erkannt und analysiert worden,
spezifisch auf die Verletzbarkeit des Kantons
ausgerichtet. Sie wurden 2019 von einer Arbeitsgruppe
unter Führung des Leiters des Amtes für Militär und
Bevölkerungsschutz, Marc Rüdin, erarbeitet. Beteiligt
waren 20 Fachleute des Kantons Appenzell
Ausserrhoden, des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz
sowie des Nachbarkantons St.Gallen. Beigezogen wurden
auch drei Gemeindepräsidien.
Analyse von Realität überholt
Die Arbeitsgruppe erkannte bereits 2019, wie beim Bund
und in einigen anderen Kantonen auch, eine Pandemie in
der neuen Risiko- und Gefährdungsanalyse als
volkswirtschaftliches Risiko Nummer 1 für unseren
Kanton. Diese Einschätzung bezog sich auf
Eintretenswahrscheinlichkeit und Schadenausmass. Am
27. Oktober 2020 nahm der Regierungsrat von der neuen
Analyse Kenntnis. Da war die erste Coronawelle bereits
vorbei und die zweite begann sich aufzubauen. Die
Wirklichkeit hatte die Analyse bereits eingeholt und ihr
11.4.2021 Risikovorsorge – Stromausfall, Pandemie, Cyber-Angriffe: Das sind die grössten Risiken für Appenzell Ausserrhoden eine unerwartete Aktualität gegeben. Im Auftrag des
Regierungsrats ist nun bis 2022 eine Defizitanalyse mit
Handlungsempfehlungen durchzuführen.
Für Appenzell Ausserrhoden zählen zu den höchsten
Risiken die Pandemie, Cyber-Angriffe,
Trockenheit/Hitzewellen,
Unwetter/Gewitter/Rutschungen und Murgänge,
Andränge Schutzsuchender sowie ein grossflächiger
Ausfall der Stromversorgung.
Dieses Szenario wird gemäss der Mitteilung – weil ohne Ankündigung
kommend – als besonders brisant eingeschätzt, auch
wenn bis anhin noch nichts Gravierendes passiert ist. Es
gibt jedoch warnende Anzeichnen. Swissgrid, die
Betreiberin des Schweizer Stromnetzes, muss jährlich
öfter eingreifen, um grössere Probleme im Netz zu
verhindern. Und am 8. Januar dieses Jahres ging ganz
Nordwesteuropa haarscharf an einem Blackout vorbei.

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