?Abhängigkeit von Energieimporten?

In diesem Beitrag geht es um die generelle Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen.

Von einer Abhängigkeit zu einer anderen – was ist daran eine Verbesserung?

Gegenwärtig überschlagen sich unsere Politiker in Deutschland und der EU mit Plänen, kein Öl, kein Gas und keine Steinkohle mehr aus Russland zu beziehen. Die Abhängigkeit sei zu hoch. Die gleichen Politiker sprechen dann aber im nächsten Satz davon, diese Rohstoffe aus Amerika, Australien oder Indonesien zu beziehen.

Ich frage mich, was ist besser daran, von Amerika, Australien oder Indonesien abhängig zu sein?

Amerika zündelt seit Jahren in der Ukraine

Ich muss an dieser Stelle ein weiteres Mal darauf hinweisen, dass die USA seit vielen Jahren in der Ukraine genau aus dem Grund gezündelt haben, nämlich weil ihnen die großen Energielieferungen der Russen nach Europa ein Dorn im Auge waren. Außerdem haben die Amerikaner selbst wesentliche Interessen in der Ukraine (Kornkammer, Rohstoffe, militärische Interessen im Vorhof Russlands). Details worum es wirklich geht finden sie hier.

Und nun droht Europa ein weiteres Mal vor dem  militärischen-industriellen Komplex Amerikas einzuknicken. Erst die Erpressung um den Betrieb von Nortstream 2, nun ein mögliches Embargo gegen Russlands Energielieferungen.

Es hat noch nie etwas gebracht, die Pest gegen die Cholera zu tauschen, aber genau das passiert scheinbar gerade oder ist in Planung.

Wann endlich fängt Europa an, eine eigenständige Politik zu betreiben? Wann lösen wir uns vom Gängelband der Amerikaner? Wann wird Europa mündig?

Es muss sich was ändern in der Energiepolitik!

Europa und Deutschland braucht eine neue energiepolitische Strategie.

Die Energiewende in Deutschland kann als gescheitert betrachtet werden. Es ist schlicht nicht möglich, ein Industrieland mit volatilem Strom aus Wind- und Solaranlagen zuverlässig zu versorgen. Die nötigen Speicher sind wirtschaftlich nicht umsetzbar. Wasserkraft steht auf Grund der geologischen Bedingungen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung, Wasserstoff ist ein immer wieder erzähltes Märchen – was bleibt sind moderne Atomkraftwerke wieder DUAL FLUID Reaktor und Kohlekraftwerke mit CO2 Abscheidung CCS.

Aber was passiert gerade NICHTS!

Dort, schnellstmöglich richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden müssten, passiert einfach nichts. Stattdessen wird über Abkommen philosophiert die das Papier nicht wert sind auf dem sie nicht stehen.

Was die deutsche Industrie bräuchte!

Planungssicherheit!

Es gibt rein gar keine gesicherten Informationen wie es weiter geht in diesem Land. Spekulationen über ein Embargo Russlands häufen sich, gleichfalls die Meldungen in den Medien, was das dann bedeutet. 

Aber nirgends ein Politiker der eine Strategie hat, der die zukünftige Energieversorgung thematisiert. Warum?

Wenn wir jetzt in Deutschland nicht die Weichen stellen, dann verschlimmern sich die Probleme nur. Wir sind bereits in der Energiekrise, die Kraftwerksbetreiber haben mit der Stilllegung ihrer Kraftwerke geplant. Diese nun einfach weiterzubetreiben mag eine Weile gut gehen, aber dann bleiben immer mehr ungeplant stehen. Ein Beispiel welche Auswirkungen das hat, sehen wir jedes Jahr in Frankreich. Der Kraftwerkspark in Frankreich ist überaltert, weil man auch dort auch keinen Plan hatte wie es mit der Energieversorgung einmal weitergehen soll. Nun droht in Frankreich regelmäßig im Winter ein Blackout, weil zu viele AKWs wegen Defekten oder Wartung stehen.

Auch bei uns häufen sich nun die Meldungen, Kohlekraftwerke, die eigentlich abgeschaltet werden sollen, bis auf weiteres am Netz zu lassen. Nur kann man das nicht Strategie nennen. Zumindest nicht so lange, bis die Kraftwerksbetreiber eine verbindliche Zusicherung bekommen, wie es weitergehen soll. Und die gibt es bisher nicht. Wie ich bereits in einem anderen Blog schrieb, sind die Energieversorger Industrieunternehmen, die einen Gewinn erwirtschaften müssen. Sie investieren nur, wenn es sich lohnt.

Wie könnte eine energiepolitische Strategie für Deutschland aussehen?

  1. Zusicherung von Laufzeiten für Atom- und Kohlekraftwerke um für die Betreiber eine Planungsgrundlage zu schaffen
  2. Notfallplan bis 2030 um die Energieversorgung sicherzustellen
  3. Bedarfsgerechte Planung des zuverlässigen Kraftwerkspark ohne politisches Kalkül 
  4. Reaktivierung der Öl- und Gasförderung. Dabei ehrliche Betrachtung der möglichen Folgen für die Umwelt (Diskussion über Fracking so nicht!)
  5. Begrenzung von Förderungen auf 5 Jahre (Anlaufhilfe, mehr nicht)
  6. offene Diskussion um zukunftsfähige Energiekonzepte
  7. Regelmäßige Überprüfung der Richtung unter Einbindung von Fachleuten aus den einzelnen Bereichen ggfs. Korrekturen

Damit hätte dann auch die Industrie eine Perspektive. vor allem der Klein- und Mittelstand. Wenn weiterhin nichts passiert (wovon ich ausgehe) dann gute Nacht Deutschland!

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