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Die Deutsche Stromversorgung

Welche Alternativen haben wir?

Liest man die Presse, schaut man TV, hört man Radio, egal, überall werden Vorschläge präsentiert, wie die Politik die Energieversorgung der nächsten Jahre sichern will.

So ging die Tage durch die Presse, Habeck in Katar, Vereinbarung mit den Scheichs über eine Energiepartnerschaft!

Einen Tag später geht durch die Presse, der Energieminister Saad al- Kaabi widerspricht Habeck, „es gibt keine derartige Vereinbarung“ über eine Energiepartnerschaft.“

„Zudem sehe er nicht, dass jemand Russlands Energielieferungen kurzfristig ersetzen kann“, sagte Saad al-Kaabi.

Bleiben die üblichen Parolen zum Thema Wasserstoff, Speicher und Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Lauter Utopien, die bislang den Beweis der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit schuldig geblieben sind.

Welche Alternativen haben wir wirklich?

Kohlekraftwerke: Prinzipiell sind diese vorhanden. Lediglich der Brennstoff ist ein Problem. Wir sind bei Steinkohle und bei Braunkohle auf Importe u. a. aus Russland angewiesen.

Zudem ist der Brennstoff nicht variabel einsetzbar, in Steinkohlekraftwerken kann nur Steinkohle, in Braunkohlekraftwerken nur Braunkohle verfeuert werden. Ob die Abschaltpläne aufgehoben oder aufgeschoben werden, nichts konkretes bisher. Wie lange die geplant zur Abschaltung vorgesehenen Kraftwerke noch betriebsfähig bleiben das wissen wahrscheinlich nur die Götter. (Da sie zur Stilllegung vorgesehen waren, wurde nur noch das notwendigste Repariert aber keine Instandhaltung gemacht, die für die nächsten 20 oder 30 Jahre halten würde)

Bisher hält die Politik an ihrem Zeitplan für die Abschaltung bis 2030 fest!

Atomkraftwerke: Drei laufen noch, drei wurden zum Jahreswechsel 21/22 abgeschaltet. 

Die Brennstäbe sind bis zur geplanten Abschaltung berechnet, was bedeutet, dass wir in jedem Fall neue Brennstäbe benötigen würden, sollte die Politik sich entscheiden, die drei abgeschalteten AKWs zu reaktivieren und die drei verbliebenen weiterlaufen zu lassen. Zudem müsste eine Reihe von Gesetzten geändert werden, um den weiteren Betrieb dann zu legalisieren. Ob und wie das Personal für den Weiterbetrieb disponiert werden kann steht auf einem anderen Blatt.

Gaskraftwerke: Der Plan war, neue Gaskraftwerke zu bauen, die dann die Stromlücke füllen sollten, die die Erneuerbaren nicht schließen können. Ich möchte daran erinnern, dass Wind- und Solaranalgen nicht und nie planbaren Strom liefern können. Bläst kein Wind, gibt es keinen Windstrom. Im Herbst, Winter und Frühjahr sind die Erträge der Solaranlagen ebenfalls bescheiden und bei Dunkelheit gibt es gar keinen Solarstrom. Die oft beschworenen Speicher gibt es nicht und sie werden wirtschaftlich bei den bisher bekannten Technologien, wegen der exorbitanten Kosten, auch nie eine Rolle spielen.

Ein Gaskraftwerk zu bauen dauert von der Planung bis zum Bau mindestens fünf Jahre. Also keine Lösung für morgen und übermorgen.

Der Haken!

Bei all den Diskussionen um Weiterlaufen lassen, Abschalten und neu Bauen darf eines nicht vergessen werden. Die Politik gibt bisher nur den Rahmen vor, d.h. sie schafft gesetzliche Fakten. Bauen und Betreiben sollen die Kraftwerke Industrieunternehmen. Diese sind aber ihren Aktionären verpflichtet und damit dem Shareholder Value – also sie müssen das Geld der Aktionäre vermehren. Neue Brennstäbe für ein AKW zu beschaffen um die momentane Versorgungslücke zu schließen, ein Kohlekraftwerk weiter zu betreiben, um im Notfall mit Strom aushelfen zu können oder ein Gaskraftwerk zu bauen um an der Strombörse mit dem bevorzugten Windstrom zu konkurrieren ist nicht im Sinne eines Investors. Der will Planbarkeit und Investitionssicherheit, die es bei der aktuellen Gemengelage nicht gibt. Auch kann die Politik niemandem vorschreiben ein zur Abschaltung vorgesehenes Kraftwerk weiter zu betreiben oder ein Gaskraftwerk neu zu bauen. Dann müsste dieses Kraftwerk verstaatlicht werden.

Wir sehen also, alles nicht so einfach.

Erneuerbare Energien: Der Ausbau der erneuerbaren Energien soll beschleunigt werden. Ignoriert wird die Tatsache, dass 100 x 0 weiterhin 0 ergibt. Bläst kein Wind, ist es egal wie viele Windenergieanlagen irgendwo stehen, sie produzieren nichts. Auch würde der Platz in Deutschland nicht reichen, genügend Anlagen aufzustellen!

Also auch hier keine Perspektive in Sachen Versorgungssicherheit!

Fassen wir zusammen:

Möglicherweise ist ein Weiterbetrieb der zur Abschaltung vorgesehenen Kraftwerke machbar, Risiko, es ist schwer abzuschätzen, wie lange sie halten und es bleibt das Beschaffungsrisiko für den Brennstoff. Eine planbare Energieversorgung sieht anders aus.

Great Reset!

Was wir bräuchten wäre ein Great Reset der aktuellen Energiepolitik. Solange wir weiter so machen wie gehabt, gibt es für die Industrie keinen Grund im Bereich der Kraftwerke zu investieren. Und die Industrie ist nicht für eine zuverlässige Stromversorgung verantwortlich und dafür die Versäumnisse der Politik auszubaden. 

Die Folgen für den Klein- und Mittelstand:

Man kann eines mit Sicherheit sagen, die nächsten Jahre gibt es keine gesicherte Energieversorgung. Die Versäumnisse der letzten Jahre

  • zunehmende Abhängigkeit von Importen
  • Ausstiegsszenarien für die AKWs und Kohlekraftwerke
  • Einstellung von Erdöl- und Erdgasförderung
  • Verzicht auf Forschung und Entwicklung im Bereich Atomenergie
  • Verzicht auf Ausbau der CO2 Abscheidung und Speicherung kurz CCS

haben Deutschland in Bezug auf die Energieversorgung auf den Level eines Schwellenlandes gebracht. Es wird Jahre brauchen, um die entstandenen Lücken auszugleichen – immer vorausgesetzt dass die Politik industriefreundliche Rahmenbedingungen schafft und danach sieht es momentan nicht aus. 

Umso wichtiger ist es, für Klein- und Mittelständische Betriebe, sich auf diese neue Situation einzustellen und entsprechend vorzubereiten!

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