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Metal scrap recycling in containers

Heizungsverbot und Modernisierungszwang

Ab dem 01.01.2024 Verbot von Öl- u. Gasheizung

Der Gesetzentwurf für das Gebäudeenergiegesetz GEG vom 03.04.2023 sieht vor, dass ab dem 01.01.2024 keine reinen Öl- und Gasheizungen neu verbaut werden dürfen. Erlaubt seien dann nur Heizungen, die mit 65 % erneuerbarer Energie betrieben werden. Ab dem Jahr 2045 soll es ein generelles Betriebsverbot für reine Öl- und Gasheizungen geben.

Bereits verbaute Öl- und Gasheizungen dürfen höchstens 30 Jahre betrieben werden. Zum Beispiel endet für eine im Jahr 1999 eingebaute Gasheizung der Betrieb im Jahr 2030.

Sollte das fossile Heizgerät kaputt gehen, hat der Hauseigentümer 3 Jahre Zeit, dieses auszutauschen. In der Zwischenzeit darf zur Überbrückung mit einem herkömmlichen Heizgerät geheizt werden. Das gilt auch für Eigentümerwohngemeinschaften, wobei der Gesetzentwurf vorsieht, dass der Austausch auf ein erneuerbares System in einer Zeitspanne von 6 Jahren umgesetzt sein muss.

Auf welches Heizsystem darf umgerüstet werden?

Wärmepumpen, Gasanlagen, die mit Biomethan befeuert werden, Biomassenheizungen mit Holzpellets, Hybridanlagen – Kombination aus Gas- oder Ölkessel mit einer Wärmepumpe.

Wer ist betroffen?

Laut BMWK werden von den etwa 41 Mio. Haushalten in Deutschland rund 20 Mio. mit Öl- und Gasheizungen betrieben. Jeder 2. Haushalt heizt mit Gas. Knapp 25 % nutzt Öl. Mit Fernwärme heizen rund 14 %. Stromdirektheizungen und Wärmepumpen machen jeweils nicht einmal 3 % aus. Die restlichen 6 % heizen mit Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe wie Holz, Holzpellets, sonstige Biomasse und Kohle.

Wie man sieht, nimmt die Zahl der auszutauschenden Heizungsanlagen ein gigantisches Ausmaß an. Die Kosten für die Umrüstung sind von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich. Zurzeit belaufen sich alleine die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe auf etwa 50.000 Euro. Hinzu kommen Isolierung und ggf. Einbau einer Fußbodenheizung.

Fördermaßnahmen sollen die Umrüstung auf Erneuerbare Energien erleichtern, die aus einer Kombination aus Förderung der Heizung und vergünstigte Wärmepumpen-Stromtarife bestehen soll. Kann man sich die Wärmepumpe nicht leisten, empfiehlt das BMWK die Aufnahme eines Kredites. Der Umbau und Dämmung fallen nicht unter die Förderung. Hierfür darf der Hausbesitzer selber aufkommen.

Was muss der Hausbesitzer tun?

Die Politik strebt das Ziel an, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen einzubauen. Dieses Ziel erinnert an das hoch motivierte Ziel des Bundeskanzlers Scholz, bis 2030 täglich 4 – 5 Windräder in Deutschland zu bauen (Stand 05.02.2023).

Gut beraten sei der, der sich jetzt schon Gedanken macht, wie er die Umrüstung und somit Umbau und Dämmung seiner Immobilie so weit wie möglich hinauszögern kann, um ggf. Geld für die Investition beiseite legen zu können. Bestenfalls wird das hohe Ziel der Politik nicht erreicht und die Fristen ggf. verlängert. Denn die Frage ist, ob die Menge an Wärmepumpen und überhaupt die Fachkräfte für die Installation vorhanden sein werden.

Meine Handlungsempfehlung

Wie sagt man so schön: es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wurde.

Wenn es für Sie keine aktuelle Notwendigkeit gibt eine neue Heizung anzuschaffen, dann würde ich erst einmal abwarten. Müssen Sie aktuell eine neue Heizung anschaffen, weil die alte kaputt ist, dann gibt es zwei Fälle: 

  1. Sie haben aktuell eine Ölheizung – dann ist meine Empfehlung, eine neue Ölheizung einzubauen. Damit haben Sie die günstigste Alternative gewählt und auch die bestmögliche Krisenvorsorge geleistet.
  2. Sie haben eine Gasheizung – dann würde ich wieder eine Gasheizung einbauen. Auch hier hautsächlich, weil diese momentan sehr günstig sind und wir alle nicht wissen, was wirklich in den nächsten 2 Jahren passieren wird.

Der Strom wird in den nächsten Jahren ein knappes Gut. Wer nur auf eine Wärmepumpe setzt, der wird dann nicht mehr so heizen können, wie er möchte, sondern nur noch dann, wenn er Strom beziehen darf. Eine Öl- und Gasheizung kann man, sofern Öl und Gas vorhanden sind, mit einem Generator oder einer großen Powerstation betreiben. Wenn Sie dazu Fragen haben, sprechen Sie mich gerne an.

Bitte unterstützen Sie meine Arbeit durch einen kleinen Geldbetrag, damit ich weiterhin diese Arbeit machen kann. Dafür vielen Dank, Ihr Robert Jungnischke

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