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Krieg und Zerstörung

Ukraine Krise, Risiken und Chancen für Deutschland!

IST-Zustand unserer Energiepolitik

In der Ukraine herrscht Krieg. An diesem Krieg beteiligt ist eine Atommacht, insofern ist dieser Krieg an sich schon eine Katastrophe. Die andere westliche Atommacht hat Jahrelang in der Ukraine und rund um Russland gezündelt, insofern sollte man viele Jahre Entwicklung und das Ganze im Blick haben, bevor man einseitig nur Russland kritisiert.

Egal ob nun von Russland, Arabien und Amerika, wir d. h. Deutschland ist Abhängig von Rohstoffen zur Energieversorgung. Und diese Abhängigkeit kommt weder unerwartet noch unverschuldet.

Masterplan der Abhängigkeit

Steinkohle

Am 29.01.2007 beschlossen Bund und Länder gemeinsam den Steinkohlebergbau nicht mehr weiter zu subventionieren und die Zahlungen 2018 komplett einzustellen. Damit war absehbar, dass die Steinkohleförderung in Deutschland 2018 – 2020 ein Ende haben wird. Politisch wurde der Steinkohleabbau in Deutschland unterstützt. Damit war die Entscheidung für die erste eigene Versorgungsgrundlage geschaffen. In dieser Zeit des Steinkohleabbaus sollen ca. 200 – 300 Milliarden an Subventionen für gezahlt worden sein, so der Historiker Franz-Josef Brüggemeier.

Erdöl

Bereits 1858 begann die industrielle Förderung von Erdöl in Deutschland. In Deutschland wurden 2020 rund 1,9 Millionen Tonnen Erdöl gefördert. Dies entspricht einem Anteil von etwa 2% des jährlichen Verbrauchs in unserem Land. Dem Ausbau der Erdölförderung in Deutschland wurde aus unterschiedlichen Gründen bereits vor vielen Jahren ein Absage erteilt, obwohl laut BVEG unsere Lagerstätten keineswegs erschöpft sind. Der überwiegende Teil des in Deutschland benötigten Erdöls wird aus dem Ausland importiert: ca. 98 Prozent. Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sind u.a. die Russische Föderation, die USA, Kasachstan, Großbritannien und Norwegen wichtige Liefernationen (Stand 2021)

Erdgas

Schon seit mehr als 60 Jahren wird in Deutschland Erdgas gefördert. Im Jahr 2020 deckte die heimische Erdgasförderung rund 5,2 Prozent des Bedarfs in Deutschland; folglich müssen 94,8 Prozent importiert werden, u.a. aus Russland, Norwegen und den Niederlanden. Heimische Erdgasförderung reduziert die Importabhängigkeit sowie die Wahrscheinlichkeit unsicherer Versorgungsszenarien. Die Summe der geschätzten sicheren und wahrscheinlichen Erdgasreserven Deutschlands betrug Ende 2020 40,8 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Die Reserven machen jedoch nur einen geringen Teil des insgesamt vorhandenen Potenzials aus.

Bisher unzugängliche Vorkommen erschließen

In Deutschland wurden knapp 5,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Jahr 2020 gefördert. Die geschätzten sicheren und wahrscheinlichen Erdgasreserven lagen bei 41 Milliarden Kubikmeter (Stand 31.12.2020).  Es kommen Ressourcen dazu, die momentan noch nicht wirtschaftlich förderbar oder geologisch noch nicht exakt erfasst sind. Dazu gehören sowohl konventionelle Erdgasvorkommen als auch die erheblichen Potenziale in neuen, unkonventionellen Lagerstätten. Mit hoch entwickelten Fördertechnologien kann auch den Zugang zu diesen Ressourcen gelingen.

Hierzu gehören:

  • 450 Milliarden Kubikmeter technisch erschließbares Erdgas aus Kohleflözen
  • bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter technisch erschließbares Erdgas aus Schiefergesteinen

Die heimischen Erdgasquellen sind die Chance für eine umweltverträgliche, verlässliche und zugleich bezahlbare Energieversorgung. Schließlich muss jeder Kubikmeter Erdgas, der im Inland gefördert wird, nicht importiert werden.

Braunkohle

Ab den 16. Jahrhundert wurde aus Holznot nach Braunkohle gegraben. Um 1800 begann der Industrielle Abbau von Braunkohle. Im Juni 2018 setzte die Bundesregierung die Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (Kohlekommission) ein, die einen Plan und ein Datum für einen Kohleausstieg erarbeiten sollte. Am 16. Januar 2020 wurde im Rahmen einer Bund-Länder-Einigung zum Kohleausstieg der sogenannte Kohlekompromiss erarbeitet und die Grundlage für ein Kohleausstiegsgesetz gelegt, welches das Ende der Kohleverstromung bis 2038 regeln soll. Dieses Kohleausstiegsgesetz ist in seiner endgültigen Fassung am 3. Juli 2020 sowohl vom Deutschen Bundestag als auch vom Bundesrat mehrheitlich beschlossen worden. Zwischenzeitlich wurde der Ausstiegszeitpunkt durch die neue Bundesregierung auf das Jahr 2030 vorgezogen.

Atomenergie

Mit der zivilen Nutzung der Kernkraft in Kraftwerken wurde Mitte der 1950er-Jahre (1954 Kernkraftwerk Obninsk, Sowjetunion; 1956 Kernkraftwerk Calder Hall, Großbritannien) begonnen. Anfangs war die friedliche Nutzung der Kernenergie gesellschaftlich weitgehend akzeptiert und Kernkraftwerke wurden als eine sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Art der Stromerzeugung beworben. Ab den 1970er-Jahren gewannen Anti-Atomkraft-Bewegungen zunehmend an Bedeutung. Sie wiesen vor allem auf die Risiken und möglichen Folgen eines nuklearen Unfalls (GAU, Super-GAU), Gefahren für Menschen und Umwelt in der Umgebung von Kernkraftwerken und das Problem der radioaktiven Abfälle, die über Jahrtausende sicher endgelagert werden müssen, hin. Die Kernschmelze im Three Mile Island 1979 (USA) deckte Schwächen der sicherheitstechnischen Auslegung auf; der Unfall von Tschernobyl 1986 (UdSSR) wurde zur nuklearen Katastrophe und veranlasste viele Länder, den Ausbau der Kernenergie zu stoppen.

Bis 2011 wurde in einigen Ländern der beschlossene Ausstieg verzögert oder der Ausstiegsbeschluss vollständig revidiert. In Deutschland wurde dies unter LaufzeitverlängerungAusstieg vom Ausstieg und notwendige Brückentechnologie thematisiert. Gezielt wurde mit Nachrichten über Pannen, Störfälle, vermeindliche Vertuschungen der Vertrauensverlust in die Atomenergie geschürt; die seit über 50 Jahren ungelöste Endlagerung der verbrauchten Brennstäbe wurde durch das gesetzliche Verbot, unsere ausgemusterten Brennstäbe in andere Länder zu verkaufen, weil sie dort in den Atomkraftwerken (schneller Brüter) weiter verwendet werden könnten, am Leben gehalten um ein Problem zu suggerieren, welches es gar nicht gibt. Das medial völlig falsch dargestellte Reaktorunglück von Fukushima im Jahr 2011 hat die Sicht auf das verbliebene Restrisiko so verändert, dass der Ausstieg politisch beschlossen wurde.

Von den Umweltbewegungen wurde die Atomkraft von Anfang an torpediert. Völlig unbeachtet von der ständigen Weiterentwicklung der Technologie und der Sicherheitsstandards wurde und wird jeder „Störfall“ dramatisiert und die Fakten zurechtgebogen. Eine tendenziöse und falsche Berichterstattung in den Medien – vor allem über den Tsunami in Fukushima und in Folge dessen über das dortige Reaktorunglück – wurde von den Atomkraftgegnern genutzt, in der deutschen Bevölkerung Angst zu schüren um die Akzeptanz für die Atomenergie in Deutschland zu unterminieren. Entgegen der medialen Behauptungen gab es in Folge des Reaktorunglücks in Fukushima nur einen toten der durch eine zu hohe Strahlungsdosis in der folge an Krebs verstorben ist. Alle anderen Toten waren die Folge des Tsunami.

Todesfälle pro erzeugter Terrawattstunde, Quelle: Tech for Future

Laut Experten würde alleine der Atommüll, den wir zurzeit in Deutschland haben in der neuesten 4. Atomkraftwerksgeneration, dem Dual Fluid Reaktor, für über 100 Jahre ausreichen uns mit dem notwendigen Brennstoff zu versorgen.

Fazit

Soweit ich das beurteilen kann wurde jede dieser Energieformen zumindest zeitweise mit Subventionen gesteuert. Die Subvention (unsere Steuergelder) ist das Mittel der Politik die Industrie in eine bestimmt Richtung zu lenken. Flankiert wurde und wird das Ganze durch eine mediale Begleitung, die mit zunehmend tendenziöser und manipulierender Berichterstattung die politischen Entscheidungen flankiert und unterstützen soll. Krassestes Beispiel die undifferenzierte Berichterstattung über den Klimawandel und dessen Dramatik. Anstatt über den aktuellen Sachstand der Wissenschaft zu sprechen, wird das politisch gewünschte Narrativ der Klimakatastrophe genährt und der forcierte Ausbau der erneuerbaren Energien Wind und Sonne als Allheilmittel proklamiert.

Interessant ist, das scheinbar nie das Thema Versorgungssicherheit im eigenen Land auf der politischen Agenda stand, zumindest soweit ich das nachvollziehen kann.

Aktueller Stand der Energiewende

Während in der Ukraine die Bomben fallen, postulieren deutsche Politiker „die Beschleunigung des Ausbau der erneuerbaren Energien“. Mir stellt sich die Frage, wie wir mit einem MEHR an Wind- und Sonnenstrom unseren Bedarf decken wollen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst. Nachfolgend eine Grafik die aufzeigt wie viele Stunden pro Jahr der Wind geweht und die Sonne geschienen hat. Man beachte, die Gesamtjahresstunden sind 8760!

Die Grafik zeigt vor allem auch, dass der Ausbau der erneuerbaren an der Zuverlässigkeit der Versorgung keinen größeren Anteil hat. Es bleibt dabei, Wind und Sonne wären in Verbindung mit Speichern eine kluge Ergänzung zu unserem bisherigen Energiemix, sie sind kein geeignetes Mittel, unsere zuverlässigen Kraftwerke zu ersetzen.

Die Kosten für aktuelle Speichertechnologien und unser Mangel an den dazu notwendigen Rohstoffen, sind einer der limitierenden Faktoren für den weiteren sinnvollen Ausbau der erneuerbaren Energien. Mangels Speicher müsste immer mehr an grünem Strom mangels Nutzung ins Ausland verklappt werden und das macht wirtschaftlich keinen Sinn.

Ukraine Risiko oder Chance?

Uns wird gerade schmerzhaft unsere Abhängigkeit von russischem Gas und Öl vor Augen geführt. Ca. 55% unseres Erdgas und ca. 30% unseres Erdöls kommen von dort. Soweit mir bekannt ist erfüllt Russland stand heute, 09.03.22 seine Lieferverpflichtungen noch, alleine als planbar würde ich das nicht mehr bezeichnen. An den steigenden Preisen sieht man zumindest die Unruhe, die dieser Krieg in der Rohstoffversorgung mit sich bringt.

Meiner Meinung nach ist die Deutsche Politik verantwortlich für diese miesere. Jahrelang war das Thema Abhängigkeit keines. Es wurde schlicht ignoriert. Warum, darüber möchte ich an dieser Stelle nicht spekulieren – sonst heißt es gleich wieder Verschwörungstheoretiker…

Fakt ist aber, wir haben einen Energienotstand und das ist die Chance, die ich meine.

Der Energienotstand wäre ohne die Ukraine schleichend gekommen. Nun durch den Krieg kommt sie schnell und mit aller Gewalt. Wenn wir Pech haben, gehen bei uns die Lichter schon bald wegen Strommangel durch Abschaltungen aus. Und das ist gut, weil es auf den durch die grüne Politik erzeugten Missstand, hinweist. Die einzige Lösung für dieses Problem ist der sofortige Stopp des Abschaltwahns unserer zuverlässigen Kohle- und Atomkraftwerke und eine Reaktivierung, so denn möglich, der drei zur Jahreswende abgeschalteten AKWs. Zudem sollte alles getan werden, die drei verbliebenen AKWs, die Ende 22 abgeschaltet werden sollen, weiter zu betreiben.

Die Atomenergie könnte viele unsere Probleme lösen. Wir wären mittelfristig auch nicht länger von ausländischen fossilen Brennstoffen abhängig.

Die Politik muss jetzt handeln, ich bin gespannt wie sie das machen wird.

PS: Es steht zu befürchten, dass unsere energiepolitische Misere nun dem Krieg in der Ukraine angelastet wird, anstatt die Ursachen dort zu suchen wo sie herkommen, nämlich bei vielen schlechten politischen Entscheidungen der vergangenen Jahre.

PPS: Bezeichnend finde ich, dass unsere Regierung in dieser Zeit nichts tut, uns Verbrauchern die hohe Last der explodierenden Energiepreise zu mildern, z. B. durch Abschaffung der Mehrwertsteuer. Wir liefern Waffen in die Ukraine, wir bewilligen Milliarden für die Rüstung, alleine wir die Verbrauchen bleiben einmal mehr auf der Strecke! Wohl gemerkt, umso höher die Energiepreise umso mehr nimmt der Bund auch durch die Mehrwertsteuer ein, diese wird erhoben auf den gesamten Nettobetrag!!!

Quellen: https://www.bveg.de

Quellen: https://www.wikipedia.de

Quellen: www.tech-for-futere.de

Quellen: www.vernunftkraft.de

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